Impfstoffe
Die Tollwutimpfung ist z.B. hochwirksam. In den USA konnte durch die Grundimmunisierung gegen das Rabiesvirus eine bis zu 17,5 Jahre dauernde Immunisierung erreicht werden – also gewissermaßen ein Katzenleben lang.
Bei der Katzenschnupfenimpfung sieht es dagegen ganz
anders aus. Während die Herpesvirus-Komponente mindestens 7,5 Jahre
anhält, evt. sogar viel länger, sieht es bei der
Calicivirus-Komponente ganz anders aus.
Caliciviren gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Die
Impfstoffe sind jedoch veraltet und enthalten meist nur einen
einzelnen Erregerstamm. Sollte die Katze nun just mit diesem
einzelnen Virus konfrontiert werden, könnte die Impfung nützen. Bei
einem verwandten Virenstamm kann es sein, dass die Erkrankung
vielleicht milder verläuft – es kann aber auch sein, dass die
Impfung gar nichts nützt. Zudem treten bei Calici-Viren schnell
Mutationen auf, d.h. die Viren verändern sich. So schnell können
die Impfstoffe gar nicht angepasst werden, wie die Viren mutieren
(ähnlich wie bei der Grippeimpfung des Menschen). Leider ist das
FCP-Vakzin schon sehr alt und kaum angepasst worden. Gegen die
neuen, z.T. sehr gefährlichen Virenstämme helfen sie nicht. Daher
ist auch der Impfschutz wenig gegeben, bzw. ebbt schnell wieder ab.
Um einen kontinuierlichen Titer (Impfstoff-Pegel) zu erreichen,
müsste man ca. alle 6 Monate impfen, und zwar mit einem
hochaktuellen Vakzin. Das ist illusorisch.
Die Katzenseucheimpfung ist ein „Mittelding“. Das
Parvovirus mutiert nicht so schnell, und überlebt außerhalb eines
Wirtskörper sehr lange. Die Gefahr einer Übertragung ist daher hoch
– ebenso das Risiko, an der Erkrankung zu sterben (nicht am Virus
selbst, sondern an den zusätzlichen bakteriellen
Sekundärinfektionen, die man durch das Virus nicht in den Griff
bekommt). Leider können auch Wohnungstiger leicht mit dem Erreger
in Kontakt kommen, da man das Virus an den Schuhen oder an der
Kleidung mit nach Hause bringen kann.
Die Katzenseucheimpfung wird von Forschern in den USA derzeit als
die einzige wirklich notwendige Impfung angesehen. Dabei ist
das Vakzin aus abgetöteten Erregern vorzuziehen.
Sämtliche weiteren angebotenen Impfungen (z.B. Chlamydien, FeLV, FIP, FIV, Hautpilze) sind derzeit nicht zu empfehlen, entweder wegen der Nebenwirkungen oder wegen fehlender Wirksamkeit.
Nebenwirkungen können bei allen Impfungen auftreten. Von einer
milden vorübergehenden Immunsuppression (Herabsetzung des
Abwehrsystems) über eine Störung der Blutgerinnung bis hin zur
Nierenentzündung oder gar zum anaphylaktischen Schock (an solch
einem allergischen Geschehen können die Tiere sogar sterben).
In Deutschland gibt es leider keine genauen Meldezahlen von
Impfnebenwirkungen. Denn bei einer Katze mit chronischen
Nierenproblemen denkt man im Regelfall nicht an eine
Impfreaktion.
„Normale“ Impfreaktionen sind eine leicht entzündete Impfstelle (leichte Schwellung und Rötung, evt. ist die Impfstelle heiß), Abgeschlagenheit/Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit. Das Tier sollte daher ausreichend Ruhe haben. Diese Impfreaktionen müssen nach spätestens drei Tagen verschwunden sein, sonst sollte man den impfenden Tierarzt erneut aufsuchen.
„Problematisch“ an den meisten Impfungen ist nicht der Impfstoff
an sich, sondern die enthaltenen Zusatzstoffe.
Nebenstoffe, sog. „Adjuvantien“ werden Vakzinen zugesetzt,
um sie keimfrei zu halten oder weil sie der Verstärkung der
Immunreaktion dienen sollen. Adjuvanshaltige Impfstoffe sind
billiger, weil sie einfacher in der Herstellung sind (sie können in
größeren Ampullen produziert und abgefüllt werden, während
adjuvansfreie Vakzine aufwendig einzeln dosiert und verabreicht
werden müssen).
Ein oft verwendetes Adjuvans ist Thiomersal, eine
Quecksilberverbindung, die das Vakzin konserviert.
Quecksilberverbindungen sind hochgiftig! Es kann u.a. Allergien
auslösen, dies wird bei Impfstoffen von der Schulmedizin jedoch als
unproblematisch gesehen. Welche Konzentration des Thiomersal
schädlich ist, wird von Impfstoff- und Giftstoffforschern
unterschiedlich gesehen. Es gibt jedoch gesicherte Studien über die
Giftigkeit bei Mäusen und Hinweise über die Zunahme von Hirnschäden
bei Kleinkindern. Quecksilber ist ein starkes Nervengift, das
sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem schädigen
kann. Symptome sind z.B. Erschöpfungszustände, Nervosität,
Reizbarkeit, Zittern, Bewegungs- und Koordinationsstörungen und
eine übertriebene Antwort auf (neue) Reize. Thiomersal steht auch
im Verdacht, das Erbgut zu schädigen.
Das Thema der Quecksilberverbindungen wurde hochaktuell in der
Diskussion um die „Schweinegrippe“-Impfung des Menschen. Hier
wurden zwei verschiedene Impfstoffe entwickelt, einer mit
Adjuvantien, einer ohne. Der „ohne“ war teurer und sollte für
Politiker und „Entscheidungsträger“ reserviert sein, aber auch
Kleinkinder sollten die adjuvansfreie Variante bekommen. Die
restliche Bevölkerung sollte die billigere adjuvanshaltige Variante
erhalten… ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Thiomersal kann nur bei inaktivierten/abgetöteten Vakzinen
verwendet werden, weil es Lebenderreger abtöten würde.
Aluminiumverbindungen verstärken die Immunreaktion, die
Impfung soll dadurch besser wirken. Der Nachteil:
Aluminium-Adjuvantien stehen im Verdacht des Auslösens der sog.
„Impfsarkome“, das sind bösartige Bindegewebstumore an der
Impfstelle. Katzen (und Frettchen) sind leider besonders stark von
Impfsarkomen betroffen, sie reagieren empfindlicher auf diese
Fremdstoffe als andere Tierarten.
Inaktivierte Vakzine enthalten oft auch Öladjuvantien. Diese
Öle (z.B. Paraffin) können Wunden unter der Haut oder Arthritis
verursachen. In Humanvakzinen (also Impfstoffen für Menschen) sind
diese daher nicht zugelassen!
Es gibt auch noch weitere Adjuvans-Arten, die alle nicht besonders
vertrauenerweckend wirken.
Leider sind in Deutschland bislang nur wenige adjuvansfreie
Impfstoffe zugelassen. Mir ist derzeit nur die Fa. Merial bekannt,
deren adjuvansfreie Vakzine hier im Handel sind („Purevax“). Wenn
man seine Katze impfen lassen möchte, muss man also seinen Tierarzt
fragen, welchen Impfstoff er verwendet. Ggf. lässt man sich den
„Waschzettel“ des Impfstoffes zeigen. Die meisten Tierärzte werden
allerdings nicht bereit sein, diesen auch auszuhändigen. Außerdem
haben die meisten Tierärzte adjuvansfreie Vakzine nicht vorrätig,
weil sie teurer sind als adjuvanshaltige Konkurrenzprodukte. Ob sie
dann bereit sind, auf Kundenwunsch die adjuvansfreien Varianten zu
bestellen, ist fraglich.
Es hilft also evt. nur, den Tierarzt zu wechseln.