Die Katze und der Transportkorb
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Wie bekomme ich meine Katze in den Transportkorb?

Gerade für unerfahrene Katzenhalter kann das ein riesiges Problem werden, besonders wenn die Katze vor der Fahrt zum Tierarzt gar nicht mehr so schmusig ist.

Ein Transport bedeutet für die meisten Katzen Unbehagen und Stress. Spätestens beim zweiten Transport wissen die Tiere, dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden und ihnen meistens, der Katzen-Wahrnehmung nach nichts positives, wie zum Beispiel der Weg zum Tierarzt oder eine Fahrt in den Urlaub, bevorsteht.

Der richtige Transportbehälter bzw. Box ist wichtig!

Wichtig ist zunächst die Auswahl des Behälters, sei es ein Kennel (Hartschalenplastikbox),  ein Korb,  eine Tasche oder auch  ein Rucksack.

Weidenkörbe: Die früher üblichen Weidenkörbe eignen sich zwar als Dekoration im Wohnzimmer, sind für einen Transport jedoch völlig ungeeignet, weil sich die Katze mit allen vier Pfoten dagegen stemmen und mit den Krallen verhaken könnte. Abgesehen von möglichen Verletzungen bekommt man das Tier ganz sicher so nicht in den Korb. Auch sind Weidenkörbe schlechter zu reinigen und somit generell unhygienischer.

Geeignete Transportbehälter:

  • von oben zu öffnen
  • lässt sich problemlos schließen
  • sichere Verschlüsse
  • Gitterseite  gut zu sichern
  • leicht zu reinigen

Am geeignetsten sind Boxen, Körbe und Taschen, die von oben zu öffnen sind und die man problemlos schließen kann, nachdem man das Tier behutsam hineingesetzt hat. Außerdem ist auf sichere Verschlüsse zu achten, sowie dass jede Seite der Gitter (auch Deckel) gut gesichert ist, denn in der Angst entwickeln Katzen ungeahnte Kräfte,  sodass schon manche Katze aus dem scheinbar geschlossenen Korb geflüchtet ist. Beim Verschluss des Deckel  durch Klemmen bietet sich die zusätzliche Verwendung von Kabelbindern an, da das Gewicht von Korb samt Inhalt an den Klemmen hängt. Kunststoffbehälter sind einfach zu reinigen, falls mal ein Malheur daneben geht. 


Die Katze soll in den Transportbehälter?

Vertrauen schaffen: Wenn der Transportbehälter schon vorher als Wohnhöhle in der Wohnung steht und durch Decken oder Kissen kuschelig gemacht wurde, kann er auch einfacher eingesetzt werden.  Er nimmt den vertrauten Geruch an und die Katze konnte ihn in ruhe unter die Lupe nehmen.

Flucht – und Versteckmöglichkeiten beseitigen: Vor dem Einfangen der Katze sind alle Rückzugsmöglichkeiten „aus dem Verkehr“ zu ziehen, den Zugang zu Bett(kästen) zu schließen, Korbeingänge abzudichten etc.

Nackengriff: Beim Einfangen macht es bei sehr schwierigen Katzen Sinn, den Nackengriff einzusetzen, den auch die Katzenmutter anwendet, um die Tragestarre bei ihren Babys auszulösen. Allerdings muss das behutsam geschehen. Der Handgriff dient ausschließlich der Fixierung/Ruhigstellung, d.h. eine Hand greift behutsam das Fell über dem Nacken. Die Katze darf nicht hoch gezerrt, sondern muss auch bei geringer Entfernung zum Behälter mit dem anderen Arm getragen werden, so dass  man sich gleichzeitig vor dem Ausfahren der Pfoten schützt. Man legt also den Arm um den Körper der Katze. Achtung: Bitte lassen Sie sich den Nackengriff von einem Fachkundigen zeigen, denn man kann durch einen falsch ausgeführten Nackengriff schwerwiegende Verletzungen verursachen.

Beruhigen: Manchen Katzen tut es gut, wenn man mit ihnen spricht. Bei anderen muss man rasch handeln, sonst flüchten sie und man muss sie wieder suchen. Trotz allem sollte der Halter versuchen, Ruhe zu bewahren. Denn die Unruhe und der Stress des Menschen überträgt sich postwendend auf die Katze.

Kurze Wege zum Transportbehälter: Beim Einfangen sollte der Korb also schon in Reichweite sein.  Bei oben geöffneten Behältern setzt man die Katze hinein und schließt den Behälter, vorne geöffnete Körbe kann man evtl. hochkant stellen oder man hebt die Katze mit dem Rückenteil zuerst hinein.

Hilfreiche Informationen:

Hilfsmittel für eine ruhige Katze: Wenn Katzen sehr zur Panik neigen, macht es Sinn, einige Zeit vor dem Transport Rescue-Tropfen (Bachblüten, in der Apotheke erhältlich) zu verabreichen oder speziell auf die Katze abgestimmte Homöopathica einzusetzen. Ihr Tierarzt oder Tierhomöopath hilft ihnen bei der Auswahl des individuell für ihr Tier geeigneten Mittels gerne weiter.  Etliche Katzen reagieren auch positiv auf das Einsprühen des Korbes mit Felifriend oder ähnlichen Wohlfühl-Substanzen.

Der eigene Korb: Im Übrigen sollte jede Katze in ihrem eigenen Korb reisen, da die Nähe des Kumpels in dieser Situation nur in Ausnahmefällen erwünscht ist. Auch ist es noch schwieriger, mehrere Katzen in einen Korb zu setzen. Zudem kann es Probleme geben, wenn die Katzen unterwegs – z.B. durch ein Geräusch – erschreckt werden, und den Mitinsassen für den Urheber halten. Das gilt nicht für die Katzenmutter mit ihrem Wurf, die immer zusammen bleiben sollten.