Hintergedanken
http://www.feline-senses.de/01_clickertraining03.html

© 2012

Vorzüge und Anwendungsmöglichkeiten

Neben den schon beschriebenen Kunststückchen gibt es natürlich noch viele mehr. Einige, wie auch das "Warte" (Katzen sind prädestiniert für diese Übung), können in den Tagesablauf eingebunden werden und das Zusammenleben erleichtern. Die positiven Verstärkungen wirken sich außerdem auf Ihre Beziehung zu Mieze aus. Sie sind zu einem wichtigen Handelspartner geworden und haben in dieser Position wesentlich mehr Einfluss auf sie.

Vor allem die Artisten unter den Stubentigern üben sich gerne in Geschicklichkeitsspielen, z.B. Pingpong mit Mensch, oder bewältigen einen anspruchsvollen Agility-Parcours, der durch "chaining" (das Bilden von Verhaltensketten) trainiert wird. Der Parcours steht natürlich daheim im Katzen- oder Wohnzimmer und kann beliebig verändert oder erweitert werden. Schließlich ist beim Clickertraining der Weg das Ziel. Und auf dem Weg kann Mieze immer noch am meisten "verdienen".

Stressfreies Training von Fell- und Krallenpflege, Mund- und Zahnkontrolle und sonstiges Handling, auch bei Tierarztbesuch und Ausstellungen, sind nur einige von weiteren möglichen Anwendungen.

Und nicht zuletzt können Katzen, die das Clickertraining kennen, auch einfacher verhaltenstherapeutisch betreut werden, wenn dies nötig ist, z.B. in Form von Desensibilisierungs- oder Gegenkonditionierungsmaßnahmen.

Risiken und Nebenwirkungen

Wenn Sie täglich zu festen Übungszeiten trainieren, wird Ihre Katze diese bald einfordern. Dies empfehle ich nur Katzenhaltern mit sehr konstantem Tages- und Jahresablauf. Bei täglicher Übung können aber alternative Übungszeiten trainiert werden (z.B. wenn nicht nachmittags, dann abends), um Frustration zu vermeiden; so viel Zeit muss sein. Insbesondere Freigänger kann man durch unregelmäßiges Training leicht an nur gelegentliche Übungen gewöhnen.

Weitere Nebenwirkungen können sich dadurch ergeben, dass Ihre Katze lernt zu lernen und Erfolgserlebnisse sucht. Es kann also sein, dass Ihr Einstein auch Kunststückchen übt, die Ihnen gar nicht gefallen, z.B. Schubladen ausräumen oder Leckerlis auspacken. Hier helfen geeignete Managementmaßnahmen (z.B. Schlösser und bessere Verstecke), mehr Beschäftigung – und Verständnis für einen aufgeweckten Mitbewohner.

Die erfreuliche Nebenwirkung des Clickertrainings mit Stubentigern ist die Bekämpfung von Langeweile und Unterforderung, die häufige Ursachen für diverse Verhaltensprobleme sind. Eine beschäftigte und zufriedene Katze hat auch keine Probleme.